Nach zwölf Jahren ist für Marco Reus im Sommer beim BVB Schluss. In einem emotionalen Video richtete er sich am Freitagmittag an die Dortmund-Fans: „Der Klub und ich sind zu dem Entschluss gekommen, den Vertrag nicht zu verlängern“. Doch nicht nur die Anhänger des gebürtigen Dortmunders sind traurig, sondern auch viele seiner Weggefährten.
Müller & Co. verneigen sich vor Reus
Noch bevor die Entscheidung von Reus öffentlich wurde, hatte sich bereits Patrick Herrmann im exklusiven SPORT1-Interview zu seinem ehemaligen Mitspieler geäußert. „Ich kann nur sagen, dass es unfassbar viel Spaß gemacht hat, mit Marco zusammenzuspielen. Wir hatten ein blindes Verständnis auf dem Platz. Für mich persönlich war es die schönste Zeit, die ich hier erlebt habe“, sagt er. Herrmann, der seine Karriere im Sommer endgültig beendet, hatte während der dreijährigen Zeit von Reus bei Mönchengladbach mit ihm zusammengespielt.
Viele seiner aktuellen und ehemaligen Mitspieler reposteten das Abschieds-Video in ihrer Instagram-Story oder kommentierten darunter. Dazu immer wieder zu lesen: „Legende“. „Kapitän“. „Der Beste“. Mario Götze setzte ein gemeinsames Bild aus der Saison 2012/13 in die Story. Und Jadon Sancho nahm seinen Verein in die Pflicht, dass Reus bereits jetzt einen absoluten Legenden-Status erhält: „Borussia Dortmund, wir sollten die Trikotnummer 11 nicht mehr vergeben“.
Kevin Großkreutz widmete dem 34-Jährigen sogar einen eigenen Instagram-Post, zu einem alten Bild der beiden DFB-Pokalsieger schrieb er: „Es verlässt nicht nur ein großartiger Spieler den BVB, sondern auch ein Freund“. Anschließend richtete er sich direkt an seinen alten Weggefährten und schwelgte in Erinnerungen: „Wir kennen uns jetzt schon 20 Jahre und sind seit der B-Jugend jeden verdammten Tag gemeinsam (6 Jahre lang) mit dem Zug nach Ahlen gefahren. Wat haben wir auf den Fahrten alles erlebt“.
Großkreutz: „Wat hast du für sensationelle Tore geschossen“
Gemeinsam schafften sie mit Rot-Weiß Ahlen den Aufstieg in die zweite Liga, trennten sich dann aber, als Reus nach Gladbach und Großkreutz nach Dortmund ging. Als Reus ein paar Jahre später ebenfalls in seine Heimatstadt zurückkehrte, spielten sie wieder zusammen. „Wat hast du für sensationelle Tore geschossen, viele Spiele alleine entschieden und dich mit dem Verein identifiziert - Wahnsinn. Ich ziehe den Hut vor DIR“ schreibt er weiter. Er habe jedes gemeinsame Spiel genossen und ihn auch gefeiert, nachdem er nach seinem Karierreende auf die Tribüne gewechselt war.
Auch von der Bundesliga-Konkurrenz gab es lobende Worte. Thomas Müller kommentierte unter dem Abschiedsvideo: „Respekt - Bewunderung - Gemeinsame Erlebnisse -Danke“. Immerhin hatten die beiden auch lange Zeit gemeinsam in der Nationalmannschaft gespielt. Den größten Erfolg, den WM-Titel 2014, verpasste Reus allerdings, weil er sich im letzten Vorbereitungsspiel vor dem Turnier verletzt hatte.
Durch den 1:0-Erfolg von Dortmund gegen PSG und das 2:2 zwischen Bayern und Real Madrid ist die Chance gar nicht mal so klein, dass die beiden offensiven Mittelfeldspieler noch einmal in dieser Saison aufeinander treffen. Das Champions League-Finale im Wembley wäre das letzte BVB-Spiel von Reus - zugleich ein würdiger Abschied.