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Bayern-Überraschung um Guerreiro gegen Arsenal?

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Bayern-Überraschung um Guerreiro gegen Arsenal?

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Bayern-Überraschung um Guerreiro?

Bayern-Trainer Thomas Tuchel muss im Rückspiel gegen Arsenal notgedrungen seine linke Seite umbauen - und könnte für eine Überraschung sorgen. Wie groß die Herausforderung wird, schildert Tuchel eindrücklich.
Vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der UEFA Champions League gegen den FC Arsenal spricht Bayern-Trainer Thomas Tuchel über die Verletzungssorgen beim Rekordmeister.
Maximilian Lotz
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Stefan Kumberger
Stefan Kumberger

War das noch PK oder schon Pro-Seminar? Das Taktik-Referat von Thomas Tuchel über die Stärken des FC Arsenal könnte auch problemlos unter dem Titel „Offensivgefahr dank variabler Spieleröffnung“ Eingang in die Trainerausbildung finden.

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„Es ist alles sehr flexibel, die Übergänge sind sehr fließend“, sagte Tuchel vor dem Viertelfinal-Rückspiel (21 Uhr im LIVETICKER) in der Champions League über die Herausforderungen für den FC Bayern.

Anschließend erläuterte er die nahtlosen Übergänge „von einem 3-2- zu einem 4-1-Spielaufbau“ und warf die Namen der Schlüsselspieler Bukayo Saka, Martin Ödegaard, Declan Rice und Ben White so wild durch den Pressesaal der Allianz Arena, dass man als Zuhörer Mühe hatte, das Chaos vor dem geistigen Auge zu sortieren.

Tuchel mit großem Respekt vor Arsenal

Aber womöglich ist genau dies das Erfolgsrezept des FC Arsenal: Mit variablem Spiel Unruhe beim Gegner stiften. „Meistens passiert alles, es ist keine Mannschaft, die sich einmal festlegt und das dann die Halbzeit durchspielt. Es sind viele automatische, auch sehr freie Abläufe zu erkennen“, sagte Tuchel.

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„Es ist über die Jahre hinweg ein sehr attraktiver Stil, es macht Spaß, Arsenal zuzuschauen. Du kannst jedes Mal etwas lernen, deshalb ist es wahrscheinlich die höchste Stufe. Und es ist erfolgreich“, ergänzte der 50-Jährige.

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Der Bayern-Trainer hat Arsenal genau studiert und will am Mittwoch im Kampf um den Einzug ins Halbfinale möglichst verhindern, dass das gefürchtete Offensivspiel der Gunners zur Entfaltung kommt.

Saka und Ödegaard sorgen für größte Gefahr

„Ich denke, dass es mit Saka und Ödegaard immer sehr rechtslastig ist. Zumindest der Anfang vieler Angriffe, auch wenn sie manchmal links zu Ende gehen“, dozierte Tuchel und warnte vor den gefährlichen Seitenverlagerungen der Gunners.

Zwar stand hinter den Einsätzen von Saka und Ödegaard nach der 0:2-Niederlage gegen Aston Villa am Sonntag wegen leichter Blessuren kurzzeitig ein Fragezeichen, beide nahmen aber am Dienstag am Abschlusstraining vor dem Abflug nach München teil. „Hoffentlich stehen sie zur Verfügung. Wir hatten wenig Zeit um uns zu erholen. Wir werden es bei beiden morgen beurteilen, wir schauen wie es ihnen geht“, sagte Coach Mikel Arteta während der Pressekonferenz am Dienstagabend.

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Beim 2:2 im Hinspiel hatten die Bayern mit Arsenals Paradeseite vor allem in Person von Saka Probleme. Der Flügelstürmer traf zur frühen Führung und stellte auch sonst Linksverteidiger Alphonso Davies vor große Herausforderungen. Dank der vorbildlichen Defensivarbeit von Linksaußen Serge Gnabry bekamen die Bayern Saka und Co. mit zunehmender Spieldauer immer besser in den Griff. „Wir haben das sehr aufmerksam und diszipliniert verteidigt und sehr wenig zugelassen“, bestätigte auch Tuchel.

Tuchel muss linke Bayern-Seite umbauen

Das Problem: Sowohl Gnabry (Muskelfaserriss) als auch Davies (Gelbsperre) stehen im Rückspiel nicht zur Verfügung. Tuchel ist also auf der linken Seite zu Umstellungen gezwungen.

Als Kandidaten kommen der eigentliche Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui und Raphael Guerreiro infrage. Der Portugiese kam zuletzt im defensiven Mittelfeld zum Zug, punktete beim 2:0 gegen Köln als Torschütze und war zum Zeitpunkt seiner Auswechslung in der 79. Minute mit einer zurückgelegten Distanz von 11,2 Kilometern der lauffreudigste Spieler auf dem Platz.

„Rafa kann immer starten. Er hat das Potenzial und die Qualität auf jedem Niveau zu spielen. Er hat es gut gemacht“, lobte Tuchel seinen Lieblingsschüler nach dem Spiel bei Sky.

Mazraoui fehlt Rhythmus

Auf der Doppelsechs sieht Tuchel allerdings im Hinblick auf Arsenal keinen Änderungsbedarf. „Ich glaube nicht, dass wir die beiden, die im Hinspiel im Mittelfeld nebeneinander gespielt haben, auseinanderreißen müssen, wenn nichts passiert“, sagte Tuchel. Leon Goretzka und Konrad Laimer gelten damit als gesetzt.

Aber droht Guerreiro somit die Bank? Denn links in der Viererkette sieht Tuchel Mazraoui „einen Tick defensivstärker als Rafa“, obwohl der Marokkaner eigentlich auf der rechten Abwehrseite zuhause ist. Aber in der Nationalmannschaft spielt er trotz seines starken rechten Fußes ebenfalls auf der Linksverteidigerposition. Da Saka gern vom Flügel nach innen zieht, könnte diese Konstellation sogar besser passen.

Allerdings konnte Mazraoui auf der Position gegen Köln nicht vollends überzeugen und wurde schon nach 62 Minuten ausgewechselt. „Ich muss auch noch mal mit Nouss sprechen, wie es ihm überhaupt geht“, sagte Tuchel. „Er hat, glaube ich, seit zehn Wochen eigentlich gar keinen regelmäßigen Ablauf mehr.“ Eine krankheitsbedingte Pause, diverse Verletzungen und den Fastenmonat Ramadan führte der Bayern-Coach als Erklärung für den fehlenden Rhythmus an. „Er hat körperlich auf jeden Fall auf die Zähne gebissen.“

Neue Rolle für Guerreiro?

Bei der Besetzung der Linksverteidigerposition wollte Tuchel die Eindrücke vom Abschlusstraining am Dienstagnachmittag einfließen lassen. Wegen des Windes konnten die grauen Vorhänge an der Säbener Straße nicht vollständig geschlossen werden, sodass mehr zu sehen war als sonst.

Die Bild konnte entsprechend einige Aufnahmen machen. Und demnach könnten sowohl Mazraoui als auch Guerreiro zur Startelf gehören, da beide beim Abschlussspiel zur A-Elf gehörten. Thomas Müller hingegen trug ein Leibchen der B-Mannschaft.

Der Portugiese Guerreiro könnte dabei als Linksaußen in eine etwas offensivere Rolle schlüpfen. Schon im Hinspiel in London hat Guerreiro den verletzt ausgewechselten Gnabry ab der 70. Minute auf dieser Position vertreten. Tuchel bliebe in dem Fall Jamal Musiala als wichtiger Impulsgeber für ein schnelles Umschaltspiel auf der Zehnerposition erhalten. Für Thomas Müller bliebe indes nur die Jokerrolle.

Voraussichtliche Aufstellungen:

FC Bayern: Neuer - Kimmich, de Ligt, Dier, Mazraoui - Laimer, Goretzka - Sané, Musiala, Guerreiro - Kane

Arsenal: Raya - White, Saliba, Gabriel, Tomiyasu - Ödegaard (Jesus), Jorginho, Rice - Saka, Havertz, Martinelli