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Skispringen: Markus Eisenbichler blickt auf die Saison seines Lebens zurück

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Skispringen: Markus Eisenbichler blickt auf die Saison seines Lebens zurück

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Eisenbichlers Saison des Lebens

Markus Eisenbichler hat die mit Abstand beste Saison seines Lebens hinter sich. Nach dem dreifachen WM-Gold in Seefeld trumpft er auch in Planica groß auf.
Markus Eisenbichler wurde zum Saisonabschluss Dritter
Markus Eisenbichler wurde zum Saisonabschluss Dritter
© Getty Images
Marius Epp
Marius Epp
von Marius Epp

Skispringen ist unberechenbar. Es gehört zu jenen Sportarten, bei denen der Kopf ein ums andere Mal entscheidend ist. Das beste Beispiel dafür ist der diesjährige König unter den DSV-Adlern: Markus Eisenbichler.

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Der 27-Jährige hat schon sieben Weltcupsaisons auf dem Buckel, weit weg von der Weltspitze war er selten.

Das Problem: Im Wettkampf konnte er selten sein volles Potenzial abrufen. Trainingssprünge - überragend. Qualifikation - weltklasse. Doch sobald es ernst wurde, stimmte das System des Deutschen hin und wieder nicht mehr und die erhofften Top-Resultate blieben aus.

Knoten geplatzt

Ganz anders diese Saison: Im Winter 18/19 gelang ihm der endgültige Durchbruch. Bei der Vierschanzentournee noch Dauerzweiter hinter dem japanischen Dominator Ryoyu Kobayashi, schlug der sympathische "Eisei" bei der Ski-WM in Seefeld gleich dreifach zu: Gold im Einzel, mit der Mannschaft und im Mixed-Team bei der wohl erfolgreichsten Woche der deutschen Skisprung-Geschichte machten ihn zum gefeierten Helden. 

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Dass der erste Weltcupsieg so lange auf sich warten ließ, lag unter anderem an der starken Konkurrenz - auch aus dem eigenen Team. Ausgerechnet beim Saisonfinale in Planica konnte Eisenbichler nun auch den lang ersehnten Erfolg im Weltcup von seiner Liste streichen. Doch selbst ohne den Erfolg wäre es der Skisprung-Winter seines Lebens gewesen.

Beim letzten Springen am Sonntag rundete Eisenbichler die Saison mit einem starken dritten Platz ab. Dass es für die kleine Kristallkugel im Skifliegen nicht mehr gereicht hat, war dem Urbayer herzlich egal: "Es ist einfach geil. Den letzten Flug habe ich noch einmal brutal genossen", sagte er und strahlte mit der slowenischen Frühlingssonne um die Wette: "Ich muss jetzt einfach Danke sagen."

Der Dank des bayrischen Urtyps ging an seine Familie, aber auch an den scheidenden Bundestrainer Werner Schuster, der den letzten Arbeitstag nach elf erfolgreichen Jahren in vollen Zügen genießen durfte.

Gelungener Schuster-Abschied

Beim Abschied von Schuster herrschte eine durchweg harmonische und emotionale Atmosphäre. Der langjährige Bundestrainer zog ein zufriedenes Fazit der vergangenen Jahre: "Wir haben eine erfolgreiche Arbeit gemacht, aber auch eine menschliche und wertschätzende. Darauf bin ich sehr stolz. Es gab auch Misserfolge, Momente, wo ich am Limit war. Die schwierigen Jahre waren zum Glück am Anfang, die schöneren von der Mitte weg bis zum Ende", sagte Schuster.

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Der Durchbruch sei der Team-Olympiasieg 2014 gewesen. "Der emotionalste Moment war das Weltcupfinale in Planica 2015, als Severin Freund den Gesamtweltcup punktgleich vor Peter Prevc gewonnen hat", so Schuster.

Dem Überflieger Eisenbichler prognostizierte der Bundestrainer eine goldene Zukunft: "Er hat noch viele gute Jahre vor sich." Sollte der gelernte Polizist in der kommenden Saison an seine Topleistungen anknüpfen können, würde er sich nahtlos neben den größten Namen der deutschen Skisprung-Geschichte einreihen - Weißflog, Schmitt, Hannawald, Freund, Eisenbichler. An Motivation wird es ihm nicht mangeln, mit der Vierschanzentournee hat der Bayer schließlich noch eine Rechnung offen.

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Schusters Nachfolger steht derweil bereits in den Startlöchern: Polens Nationaltrainer Stefan Horngacher gab nach dem Sieg seiner Mannschaft vor den DSV-Adlern am Samstag seinen Abschied aus Polen bekannt. Horngacher ist früherer Assistent von Schuster und wurde schnell als Wunschkandidat auserkoren. Die Verhandlungen seien "auf der Zielgeraden", bestätigte der deutsche sportliche Leiter Horst Hüttel.